Die tiergestützte Therapie ist ein Behandlungsverfahren mit einem Tier als Medium, mit dem Krankheitssymptome gelindert und die Handlungsfähigkeit der Patienten verbessert werden können. Therapietiere werden bei körperlichen und seelischen Erkrankungen eingesetzt.
Therapiehunde können in besonders vielen Bereichen mit in die Behandlung eingebunden werden. Häufig werden sie in Senioren- und Pflegeheimen, in Kindergärten, Schulen und bei der Behandlung von Menschen mit Behinderungen eingesetzt. Durch Unfälle oder Krankheiten eingeschränkte Menschen, trauen sich oftmals nicht alltägliche Handlungen wieder aufzunehmen, beispielsweise Busfahrten zum Arzt, Sportübungen, aber auch Einkäufe im Supermarkt.
Bei solchen Fällen kann ein Therapiehund als „Brücke“ zwischen dem Therapeuten und Patienten eingesetzt werden, indem die Übungen mit dem Hund verbunden werden. Der Patient übt dann nicht das „Arm-heben“, sondern tut dies automatisch, wenn er den Hund bürstet. Auch verschlossene Menschen trauen sich zu Hunden Kontakt aufzunehmen, sie zu streicheln oder einen Ball zu werfen.
Das Interagieren mit einem Hund motiviert und erhöht die Produktion von Endorphinen (Glückshormonen) im Gehirn, sodass auch kleine Erfolge eine große Wirkung erzielen. Heilungsprozesse können beschleunigt und bleibende Krankheitsfolgen leichter akzeptiert werden. Patienten haben oft das Gefühl von einem Hund besser verstanden zu werden als von einem Therapeuten. Die Interaktion mit dem Tier bestärkt das Wohlbefinden des Patienten und hilft dabei seine emotionalen und kognitiven Fähigkeiten wiederherzustellen oder zu erhalten.
Therapiehunde haben eine große Verantwortung und müssen daher einige Voraussetzungen erfüllen:
- Geduld
- Aggressionslosigkeit
- Kommunikationsfreudigkeit
- Tadelloser Gesundheitszustand
Sie sollten eine hohe Reiztoleranzschwelle haben und ausgesprochen wesensfest sein. Die Ausbildung zum Therapiehund kann bis zu 9 Monate dauern und besteht aus vielen Trainingseinheiten und mehreren Prüfungen.