Eine Nervenläsion beschreibt ein verletztes Nervengewebe.
Grundlegend besteht ein Nerv aus einem Axon (einer Nervenfaser) und einer Hüllschicht und hat oftmals sensible und motorische Fasern.
Ein verletztes Nervengewebe kann Sensibilitätsstörungen, Schmerzen und eine Schwäche der Muskulatur (die vom Nerven versorgt wird) auslösen.
Ursachen
Nervenläsionen können durch einen Unfall, bei chirurgischen Eingriffen oder durch die Belastung während der Narkose entstehen. Dazu können aber auch entzündliche oder stoffwechselbedingte Ursachen zu einer Nervenläsion führen.
Ort der Läsion
Zentrale Nervenläsion: Verletzung im Bereich des ZNS (Zentralnervensystem).
Das Zentralnervensystem umfasst die Nervenstrukturen im Gehirn und dem Rückenmark.
Periphere Nervenläsion: Verletzung im Bereich des PNS (Peripheres Nervensystem)
Das Periphere Nervensystem befindet sich außerhalb des Schädels und des Wirbelkanals.
Form der Läsion
Neurapraxie: Die Neurapraxie ist die schwächste Form einer Nervenläsion. Dabei bleiben Axon und die Hüllstrukturen erhalten.
Axonotmesis: Bei der Axonotmesis ist das Axon unterbrochen, aber die Hüllstrukturen sind vollständig erhalten.
Neurotmesis: Bei der Neurotmesis ist das Axon unterbrochen. Auch die Hüllstrukturen (Myelinscheide) sind teilweise oder komplett unterbrochen.
Behandlung
Bei einer neurologischen Behandlung ist die Analyse von Reflexen, der Kraft der Muskeln und der Sensibilität entscheidend. Mit Hilfe einer Elektromyographie (EMG) kann zwischen akuten und chronischen Beschädigungen differenziert werden. Des Weiteren kann man so Nervenläsionen von Muskelerkrankungen (Myopathien) abgrenzen.