Eine manische Depression, oder auch bipolare Störung, zeichnet sich durch das Spannungsverhältnis zweier Pole aus: überschwängliche Euphorie und tiefe Niedergeschlagenheit. Betroffene erleben in ihrer Stimmungslage und ihrem Antrieb ausgeprägte Schwankungen. Dies bringt Schwierigkeiten in der geregelten Lebensführung mit sich. Partnerschaften, die Familie, sowie das Berufsleben werden massiv beeinträchtigt.
Manisch-depressive Erkrankungen – Ursachen
Manisch-depressive Erkrankungen tauchen meist erstmals im jungen Erwachsenenalter auf. Die Ursachen sind vielfältig und teils ungeklärt. Generell sind Angehörige von Erkrankten durch genetische Prädispositionen anfälliger dafür, auch selbst zu erkranken. Bestimmte Umweltfaktoren, wie zum Beispiel ein belastendes Ereignis, starker Stress, Drogenkonsum und körperliche Erkrankungen können das Auftreten einer bipolaren Störung ebenfalls begünstigen. Als Auslöser im Verdacht stehen zudem Medikament- und Hormonumstellungen und das Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn.
Manisch-depressive Erkrankungen – Symptome
Die Symptome einer manischen Depression unterscheiden sich von denen einer normalen Depression im Wesentlichen durch die Ausprägung der Stimmungslage in zwei Polen.
Merkmale der Manie:
- Euphorie
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Ruhelosigkeit
- Rededrang
- Zerstreutheit
- Selbstüberschätzung
- Zunahme zielgerichteter Aktivitäten
- Unkontrollierter Alkoholkonsum
- Unkontrollierte Geldausgaben
- Risikofreudigkeit
- Kritikunfähigkeit
Merkmale der Depression:
- Unbegründete Niedergeschlagenheit
- Antriebslosigkeit
- Interessensverlust
- In stark depressiven Episoden: Suizidgedanken
- Gefühl, nichts mehr zu empfinden
- Schuldgefühle
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Vielfältige körperliche Beschwerden
Diagnose
Unbehandelt werden die Stimmungsschwankungen zwischen Manie und Depression stärker. Dennoch kehren Erkrankte zwischen den beiden Episoden zu einem unauffälligen Normalzustand zurück. Das erschwert die Einschätzung der eigenen Symptome sowie auch die Diagnose durch einen Facharzt erheblich. Betroffene suchen erst spät einen Arzt auf, da sie sich in manchen Phasen völlig gesund fühlen. Der wichtigste Schritt zur geeigneten Therapie ist allerdings die richtige Diagnose.
Als Patient ist es deshalb wichtig, mit dem Arzt über alle Beobachtungen und Veränderungen der eigenen Stimmung zu sprechen. Auf ein Gespräch mit dem Hausarzt folgt dann eine Überweisung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Nur so ist gewährleistet, dass die Symptome medizinisch richtig eingeordnet und nicht verwechselt werden, beispielsweise mit den Merkmalen einer normalen Depression.
Richtig diagnostiziert ist die Krankheit gut behandelbar und die Patienten können lernen, mit den Ausprägungen ihrer Gefühlslage besser umzugehen um den Weg in einen geregelten Alltag zurückzufinden.