Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen, bei denen der zentrale Punkt ist, dass sich die Betroffenen ständig gedanklich und emotional mit dem Thema Essen beschäftigen. Dabei gibt es verschiedene Formen: die Magersucht, die Bulimie und die Binge-Eating-Störung. Essstörungen können ernsthafte und langfristige gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. In Deutschland haben etwa 14 von 1000 Frauen und 5 von 1000 Männern eine Essstörung.
Signifikante Merkmale von Essstörungen sind:
- Stimmungsschwankungen und soziale Isolation
- Impulsive Verhaltensweisen bis hin zu Selbstverletzung, Alkohol- oder Drogengebrauch
- Schwerwiegende körperliche Schäden (früh einsetzender Knochenschwund v.a. bei Magersucht, Schädigung der Nieren, Schmerzen in der Speiseröhre v.a. bei Bulimie etc.)
- Verweigerung von Mahlzeiten
- Gravierende psychische Begleiterscheinungen
Behandlung von Essstörungen
Bei der Behandlung von Essstörungen ist in der Ergotherapie das Ziel, dass der Patient lernt, durch die Auseinandersetzung mit kreativen Möglichkeiten Sprache mit Ausdruckserleben zu kombinieren. Dadurch ist es möglich, zusammen mit der Psychotherapie eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem eigenen Essverhalten und Selbstwertgefühl herzustellen. Dabei können folgende Ziele zusammen mit Ergotherapie und Psychologie angesteuert werden:
- Aufbau einer vertrauenswürdigen Kommunikation und Interaktion, welche es der Person erlaubt, offen über Ängste und Sorgen zu sprechen.
- Interaktion mit Angehörigen bezüglich psychischen Drucksituationen.
- Verbesserung des Selbstwertgefühls.
Die kreative Ergotherapie zielt darauf ab, den Betroffenen mit Hilfe von Handwerk und gestalterischen Methoden zu helfen, sich ohne Druck als Handelnder zu erleben, der Dinge bewirken und verändern kann.
In unseren gut ausgestatteten Handwerksräumen können unter anderem Arbeiten mit folgenden Materialien angeboten werden:
- Holz
- Ton
- Papier und Pappe
- Filzen
- Nähen
- Seidenmalerei