AD(H)S ist eine neurobiologische Störung, die schon im Kindesalter auftritt. In Deutschland sind ca. 5-8% der Kinder und Jugendlichen von der Krankheit betroffen, die sich in vielen verschiedenen Situationen und Handlungen äußern kann. Signifikante Merkmale sind:
- Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit
- Verträumtheit und Hyperaktivität
- Schlechte Organisation
- Probleme bei der Einhaltung von Regeln
- Schlechtes Sozialverhalten
Auch Impulsivität, Vergesslichkeit, ein schlechtes Arbeitsverhalten, Stimmungsschwankungen und mangelndes Selbstwertgefühl sind typische Begleiterscheinungen von AD(H)S. Die Folgen dieser Merkmale sind breit gefächert. Oftmals leiden die schulischen Leistungen, aber auch soziale Kontakte mit Familie und Freunden darunter. Kindern mit AD(H)S fällt es meistens schwer sich in der Gemeinschaft einzugliedern und sich Regeln anzupassen.
Allerdings äußert sich AD(H)S auch im positiven Sinne. Betroffene Menschen zeigen oft eine große Leidenschaft für die Natur und Tiere. Sie können offen, kreativ, nicht nachtragend und begeisterungsfähig sein.
Es gibt vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise Sport (Trampolin springen, Tanzen, Reiten, Tischtennis), aber auch ergotherapeutische Trainings wie das Marburger Konzentrationstraining (MKT). AD(H)S wird in manchen Fällen auch medikamentös behandelt. Es können aber Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Gewichtsverlust auftreten.
Die Aufklärung des Betroffenen und des Umfelds über die Krankheit ist ebenso wichtig, wie die Behandlung. Irrtümer können richtiggestellt und Fördermaßnahmen durch Lehrer oder Hausaufgabenhilfen eingeleitet werden.
AD(H)S betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Die Symptome können sich im Laufe des Älterwerdens verbessern, müssen aber nicht. Doch mit der richtigen Behandlung können viele Beschwerden gelindert werden.