Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen:
Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben bei entsprechender Indikation Anspruch auf Ergotherapie-Behandlungen. Ihr behandelnder Arzt (Hausarzt, Allgemeinarzt, Facharzt) kann Ihnen die Verordnung für Ergotherapie ausstellen. Die Art des Heilmittels, der Umfang, die Gesamtverordnungsmenge und die Frequenz der Behandlungen sind im Heilmittelkatalog in Form von Richtlinien gesetzlich geregelt. Folgende Möglichkeiten der Verordnung stehen dem Arzt zur Verfügung:
Motorisch-funktionelle Behandlung:
Hier werden vorrangig Einschränkungen der motorischen Funktionen behandelt. Meist nach schweren Verletzungen, Amputationen, nach Operationen an Sehnen, Gelenken, Haut, nach Verbrennungen oder bei degenerativen Erkrankungen wie Arthritis, Rheuma, Fibromyalgie o.Ä.. Das Wiedererlangen aller notwendigen Funktionen zur Verrichtung alltäglicher Aufgaben steht in diesem Fachbereich im Vordergrund. Die Handtherapie nimmt hierbei den größten Stellenwert ein.
30 Minuten Regelbehandlungszeit
Medizinische Fachbereiche:
Chirurgie, Orthopädie, Rheumatologie, Neurologie, Pädiatrie
Hirnleistungstraining:
(Neurophysiologische Behandlung)
Sind die kognitiven Funktionen durch angeborene oder erworbene Schädigungen des Zentralen Nervensystems gestört, wird Hirnleistungstraining als neurophysiologische Behandlung der Ergotherapie vom Arzt verordnet. Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Kreativität, Planen, Orientieren, Argumentation, Kommunikation, Wille und Problemlösung. Sind die Therapieschwerpunkte mit dem Patienten definiert, können verschiedene Methoden in die Behandlung einfließen. Wie z.B. Belastungstraining, Kommunikationstraining, Konflikttraining, Sozialtraining, Entspannungstechniken (AT, PMR), Kreativtherapie, Selbsterfahrung, Gedächtnistraining.
30 Minuten Regelbehandlungszeit
Medizinische Fachbereiche:
Psychiatrie, Geriatrie, Neurologie
Sensomotorisch-perceptive Behandlung:
Sensomotorik = Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Gelenken und Sinneswahrnehmung, Kenntnis über Muskelspannung und Gelenkstellung Perception = lat. percipere „wahrnehmen“ Sensomotorisch-perceptive Behandlung bei Kindern: Diese Behandlungsform wird bei Kindern und Jugendlichen bei neurologischen Erkrankungen oder bei kindlichen Entwicklungsstörungen angewendet. Zum Beispiel nach Hirnblutungen, Meningitis, Lähmungen, Anfallsleiden (wie Epilepsie), Hydrocephalus, Muskelerkrankungen oder Störungen der motorischen, kognitiven und/oder sozialen Leistungen.
Bei der Behandlung stehen basale motorischen Funktionen und Wahrnehmungsleistungen im Vordergrund. Diese bilden die Grundlage für das Erreichen weiterer Entwicklungsstufen zum selbstständigen, handlungsfähigen Erwachsenen. Der tatsächliche Entwicklungsstand des Kindes oder Jugendlichen wird festgestellt und ist dann der Ausgangspunkt aller ergotherapeutischen Interventionen. Wir fördern eine interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Erziehern, Psychologen oder Medizinern. Sensomotorisch-perceptive Behandlung bei Erwachsenen: Hier werden vor allem Erkrankungen des Zentralen Nervensystems behandelt wi z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Verletzungen, Multiple Sklerose, Parkinson Syndrom oder Querschnittlähmung. Die Schwerpunkte der Behandlung sind sehr individuell, je nach Diagnose und Ort der zentralen Störung. Es beinhaltet Training von Bewegungsabläufen, Gleichgewicht, Konzentration, Wahrnehmung bis hin zu Training von Gedächtnis, Blicksteuerung, Gesichtsfeld, Handlungsplanung oder Orientierung.
45 Minuten Behandlungszeit
Medizinische Fachbereiche: Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie, Geriatrie
Psychisch-funktionelle Behandlung:
Diese Behandlungsform wird bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen empfohlen. Psychische Störungen können eine deutliche Abweichung der normalen Kindesentwicklung zur Folge haben oder den Alltag der Betroffenen durch erhebliche seelische Belastung bis zur Berufsunfähigkeit einschränken. Die Schwerpunkte unserer Behandlung beziehen sich hier auf die wichtigsten psychischen Funktionen: situationsgerechtes Verhalten, Erleben, Denken, Fühlen, Handeln, Reaktionsfähigkeit, Selbstwahrnehmung, Selbsteinschätzung.
60 Minuten Behandlungszeit
Medizinische Fachbereiche: Psychiatrie, Geriatrie, Pädiatrie